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Schneller auf den Beinen: Neue Behandlungsstrategie mit Hüftprothese

2. April 2025

Kleine Veränderung, grosse Wirkung: Im Kantonsspital Baden (KSB) beginnen Patienten neu noch am Tag ihrer Hüftoperation mit den Reha-Übungen. Dadurch konnte die Spitalaufenthaltsdauer von sieben auf sechs Tage reduziert werden, wie eine aktuelle Auswertung zeigt. Der Effekt dieser Frühmobilisation verblüfft selbst Experten.

Dr. med. Tobias Bühler und Maja Milani
Enge Kooperation zwischen Orthopädie und Physiotherapie: Dr. med. Tobias Bühler und Maja Milani.

«Zuerst einmal ruhen lassen», lautete jahrelang die Devise für Patienten mit einem frisch eingesetzten Hüftgelenk. Nach ihrer Operation erholten sie sich daher im Bett. Das KSB verfolgt seit Oktober 2023 jedoch einen anderen Ansatz: Bereits unmittelbar nach der Operation – und nicht erst am Tag danach – nehmen die Physiotherapeuten erste Bewegungsübungen mit den Patienten vor. 

Die Wirkung dieser sogenannten Frühmobilisation ist beeindruckend, wie Tobias Bühler, Leitender Arzt in der Orthopädie, berichtet: «Früher lagen die Patienten am ersten Tag verkrampft im Bett, die Decke bis zum Kinn gezogen, sichtbar leidend. Heute erlebe ich ein ganz anderes Bild: Viele sitzen bereits frühmorgens in ihren eigenen Kleidern am Bettrand, haben die erste Toilettenrunde in der Nacht selbstständig gemeistert und fühlen sich sicher mit ihrem neuen Gelenk.»

Messbare Erfolge: Physiotherapie wirkt

Dieser aktive Start nach der OP zahlt sich aus: Die Genesung verläuft in der Regel schneller, sodass Patienten früher nach Hause können. Messbare Erfolge belegen den Nutzen dieser Methode: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Spital sank von sieben auf sechs Tage – ohne dass die Rehospitalisierungsrate anstieg oder sonstige Komplikationen vermeldet wurden. 

«Physiotherapie wirkt», fasst Maja Milani aus dem KSB-Leitungsteam Physiotherapie zusammen. «Eine einfache Massnahme mit grosser Wirkung. Unsere wissenschaftliche Analyse von 230 Patientendaten bestätigt den Erfolg der Frühmobilisation eindrücklich. Wir werden diesen Weg daher kontinuierlich fortsetzen.» 

Der KSB-Neubau bietet dafür ideale Voraussetzungen. Die Bettenstationen sind so konzipiert, dass die Physioübungen vor Ort vorgenommen werden können. «Die Physio kommt zu den Patienten – und nicht umgekehrt», bringt Maja Milani das Konzept auf den Punkt.

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